Garten winterfest machen
Wenn im Herbst die Tage kürzer werden und die Wettervorhersage die ersten Fröste ankündigt, dann ist es für dich Zeit um deinen Garten auf den Winter vorzubereiten. Dabei musst du an viele Dinge denken und die richtigen Vorkehrungen treffen, damit Pflanzen und Gegenstände den Winter gut überstehen.
Während jedoch das Ziel immer gleich ist, gibt es viele Wege um dieses zu erreichen. Es gibt kein Patentrezept um den Garten winterfest zu machen. Jeder Garten ist anders und auch jeder Gärtner hat seine eigenen Tricks. Deshalb sollen hier, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, möglichst viele Lösungswege vorgestellt werden.
Die richtige Zeit um seinen Garten winterfest zumachen
Bereits hier gibt es kein Patentrezept wann du die Arbeiten durchführen solltest. Als Richtwert gilt Mitte Oktober. Da jedoch an der Küste ein anderes Klima herrst, als im Alpenvorland, gibt es regionale Unterschiede. Auch das Wetter, welches immer etwas anders ist, hat einen Einfluss auf den richtigen Zeitpunkt.
Du solltest immer die Wettervorhersage im Blick behalten. Wenn die ersten Bodenfröste angekündigt werden, solltest du mit den ersten Arbeiten beginnen. Auch die Pflanzen selbst zeigen dir durch Laubabwurf recht genau, wann die richtige Zeit gekommen ist. Letztlich hilft dir auch langjährige Erfahrung und das genaue Beobachten deines Gartens.
Die notwendigen Arbeiten im Überblick
Nicht in jedem Garten müssen alle Aufgaben durchgeführt werden. Wenn du keinen Teich hast, dann brauchst du diesen selbstverständlich nicht winterfest machen. Auch die Pflege von Pflanzen ist davon abhängig, was du in deinem Garten pflegst. Hier findest du deshalb einen Überblick der allgemein notwendigen Arbeiten um deinen Garten winterfest zu machen.
- Gehölze schneiden
- Laub entfernen
- Rasen pflegen
- Beete vorbereiten
- Teich vorbereiten
- Kübelpflanzen schützen
- Gartengeräte, Gartenmöbel und Dekoration einlagern
Gehölze schneiden
Bäume lösen Nährstoffe aus ihrem Laub heraus und leiten diese im Herbst ins Wurzelwerk. Dieser Prozess führt dazu, dass Blätter absterben und letztlich abgeworfen werden. Sobald Bäume kahl sind, enthalten ihre Triebspitzen kaum noch Nährstoffe und Wasser. Jetzt ist die richtige Zeit für den Rückschnitt.
Dies ist der erste Schritt um deinen Garten winterfest zu machen, da er besonders viel Arbeit bedeutet. Die richtige Art Bäume und Hecken zu schneiden ist, sie bis ins alte Holz zu kürzen. Wenn du nur die dünnen Triebe einkürzt, treiben diese im Frühjahr noch dünnere Triebe mit winzigen Blättern aus. Du würdest eine Art Bonsai Wuchs erzeugen.
Je dicker die Äste sind, die du schneidest, desto dicker sind auch die Äste, die im nächsten Jahr daraus wachsen können. So verjüngst du Bäume und Sträucher und stellst sicher, dass sie kräftig neu wachsen. Gleichzeitig entfernst du damit faule Früchte, welche noch nicht abgefallen sind. Damit schützt du die Pflanzen vor Krankheiten.
Eine Ausnahme bilden Hecken aus Nadelgehölzen wie Eibe oder Thuja. Diese Pflanzen und auch ausgewachsene Nadelbäume vertragen den Rückschnitt im Herbst nicht. Hecken solltest du im Frühjar schneiden und Bäume im Hoch- und Spätsommer.
Laub entfernen
Abgeworfenes Laub und die geschnittenen Äste musst du vor dem Winter beseitigen. Wie und wo, hängt jedoch von deinem Garten ab. Dies ist ein wichtiger Schritt um den Garten winterfest zu machen.
Sofern du nur den Garten winterfest machen musst, jedoch kaum Lauf auf dem Gehweg vor dem Haus hast, solltest du dir mit der Beseitigung von Laub Zeit lassen. Mit dem ersten Frost werfen Bäume innerhalb von wenigen Tagen den Großteil des Laubs ab. Wenn du diesen Zeitpunkt geduldig abwartest, sparst du dir viel Arbeit.
Das Laub musst du von Gehwegen und vom Rasen entfernen. Harken, Laubbläser und Rasenmäher sind die besten Mittel dafür. Wenn es geht, solltest du trockenes Wetter dafür abwarten um festklebendes Laub zu vermeiden.
Das Laub kannst du als natürlichen Frostschutz und biologischen Dünger auf Beeten liegen lassen. Auch dünne Äste, sogenannter Reisig, und kleingehäckseltes Holz helfen dabei den Garten winterfest zu machen. Sie halten ein Luftpolster fest, welches den Boden isoliert. Alternativ gehört dieses Material auf den Kompost.
Ein nützliches Hilfsmittel für dein Haus ist ein Schutzgitter für die Regenrinne. Dieses hält Laub zumindes hier effektiv fern.
Rasen pflegen
Da Rasen in fast jedem Garten einen großen Teil der Fläche ausmacht, gehört auch die Rasenpflege zu den Arbeiten um den Garten winterfest zu machen. Vor dem Winter musst du ihn ein letztes Mal mähen. Wenn du den stärksten Laubfall abwartest, kannst du gleichzeitig damit das Laub der Bäume einsammeln und sparst dir eine Aufgabe.
Nach dem Mähen solltest du den Rasen noch einmal aufkalken und leicht düngen. So hat das Gras auch an wärmeren Wintertagen eine Nährstoffreserve zur Verfügung.
Beete vorbereiten
Um die Beete im Garten winterfest zu machen sind einige Arbeitsschritte notwendig. Frost- und nässeempfindliche Zwiebeln und Speicherwurzeln müssen nun ausgegraben und im Keller eingelagert werden. Wie genau, hängt von der jeweiligen Pflanzenart ab. Hierüber solltest du dich gesondert informieren.
Gleichzeitig solltest du Zwiebeln und Knollen von Frühblühern einpflanzen, da diese im Boden überwintern müssen. Solltest du Stauden haben, die auch im Winter oberirdisch nicht vollständig absterben, musst du diese ausputzen und ebenfalls gegebenenfalls schneiden.
Als letzten Schritt kommt der Frostschutz. Falllaub und feiner Reisig sind ideal dafür. Alternativ kannst du Vlies, Luftpolsterfolie oder ähnliche Materialien über ungeschützter Erde ausbreiten. Dies entfällt, wenn du absolut frostharte Pflanzen hast oder in dem Beet keine Pflanzen überwintern.
Teich vorbereiten
Von allen Arbeiten, die dazu notwendig sind deinen Garten winterfest zu machen, ist die richtige Vorbereitung des Teichs die komplizierteste. Dies hängt alleine schon mit der Vielfalt an verschiedenen Teicharten zusammen. Diese sollen im Folgenden gesondert behandelt werden.
Der Naturteich
Wenn du einen großen, tiefen Naturteich hast, ist die Vorbereitung für den Winter besonders einfach. Die große Wasserfläche, die Tiefe und das reine Volumen bilden gute Puffer um sich selbst zu schützen. Bei den Arbeiten um den Garten winterfest zu machen ist ein wirklich großer Naturteich zu vernachlässigen.
Da du keine Frostschäden zu befürchten hast und eine ausreichende Wassertiefe Pflanzen und Tiere schützt, reichen ein paar einfache Pflegearbeiten.
Sofern du eine Pumpe hast, musst du diese entfernen. Die richtige Pflege dieser kommt im Abschnitt über Gartengeräte. Auf dem Wasser schwimmendes Laub solltest du abkeschern. Auch absterbende Pflanzenteile wie die Blätter von Seerosen, Gräsern und anderen Arten, die im Winter kahl sind, müssen entfernt werden. Sie würden das Wasser ansonsten unnötig mit Nährstoffen und Faulgasen belasten.
Der Kunststoffteich
In vielen Gärten gibt es Teiche in gekauften Kunststoffwannen. Beim Garten winterfest machen benötigen diese etwas mehr Aufmerksamkeit. Da sie in der Regel keine natürliche Erde am Grund haben, sammeln sich abgestorbene Pflanzenteile ungehindert und bilden Faulschlamm.
Diesen solltest du frühzeitig entfernen, damit die Faulgase noch auslüften können, bevor der Teich erstmalig zufriert. Achte dabei darauf, dass Molche, Libellenlarven und andere Kleintiere darin überwintern. Wenn du solche Tiere im Kescher entdeckst, setz sie zurück und lass ihnen ein wenig Pflanzenmaterial im Teich als Versteck.
Falls nötig, solltest du die Teichwände von Algen freischrubben. Am Besten machst du dies einen Tag bevor du die Filterpumpe entfernst, damit das Wasser noch einmal davon gereinigt wird.
Der Betonteich
Wenn du eine Betonwanne als Teich hast, hängt die Pflege davon ab, was du in dem Teich hast. Sofern du nur einen Springbrunnen ohne Pflanzen und Tiere hast, solltest du das Wasser einfach vollständig abpumpen und die Betonwanne reinigen und tocken überwintern. Falls du Pflanzen und Tiere darin hast, solltest du sie zunächst reinigen. Ein Problem sind mögliche Frostschäden, wenn der Teich zufriert.
Frostschutz für den Teich
Um den Teich im Garten winterfest zu machen, stellt sich immer die Frage, wie er vor Frost geschützt werden sollte. Hierbei ist eine Regel von entscheidender Bedeutung: im Winter bleibt keine Pumpe im Teich – vor allem nicht eingeschaltet!
Ein stiller Teich bildet automatisch unterschiedlich warme Wasserschichten. Sofern die Wassertiefe mindestens 80 cm beträgt, friert der Teich niemals komplett zu. An seinem tiefsten Punkt bleibt das Wasser 4 °C warm – die Temperatur, an dem Wasser seine höchste Dichte hat.
Würdest du die Pumpe laufen lassen, würden sich die Wasserschichten durchmischen und im schlimmsten Fall der gesamte Teich durchfrieren. Dies wäre der sichere Tod für alle Tiere und Pflanzen und auch die Pumpe könnte beschädigt werden.
Ob ein Eisfreihalter im Teich notwendig ist, ist eine Glaubensfrage. So wie du den Garten winterfest machen willst, so bereiten sich die Pflanzen und Tiere im Teich auf den Winter vor. Für Fische bedeutet dies ein stark reduzierter Stoffwechsel. Mit diesem sinkt die Atemfrequenz und der Sauerstoffbedarf sehr stark ab.
Sofern dein Teich nicht zu stark besetzt ist, reicht der Sauerstoff im Wasser problemlos aus. Ein Eisfreihalter mit einem Heizelement kann sogar schaden, da er die Wasserschichten, wenn auch langsamer als eine Pumpe, durcheinander bringt. Zu warmes Wasser stört letztlich die Winterruhe von Fischen und anderen Lebewesen. Dies verkürzt ihre Lebenserwartung und kann sogar zu ihrem Tod im Winter führen.
Lediglich wenn du Koi oder andere Teichfische pflegst, die etwas wärmeres Wasser benötigen, musst du diese beim Garten winterfest machen berücksichtigen. Hierfür gibt es spezielle Teichheizungen, die an der tiefsten Stelle im Teich versenkt werden und das Wasser etwas erwärmen.
Ausschließlich in Betonteichen mit Pflanzen und Tieren musst du einen Eisfreihalter nutzen. Ein vollständig zufrierender Teich würde ansonsten den Beton sprengen.
Kübelpflanzen schützen
Beim Garten winterfest machen ist dies ein weiterer wichtiger Punkt, da es auch hier kein Patentrezept gibt. Es kommt darauf an, was für Pflanzen du pflegst. Haben sie im Winter Laub? Vertragen sie leichten Frost? Hast du ein Gewächshaus, einen Wintergarten oder einen Keller mit Fenster oder Lichtschacht?
Grundsätzlich gilt, dass auch im Winter deine Kübelpflanzen möglichst viel Licht benötigen. Wenn du das Gegenteil lesen solltest, kannst du dir sicher sein, dass der Autor nicht weiß, wovon er spricht. Selbst Gehölze ohne Laub benötigen Licht, da oftmals die Knospen Lichtrezeptoren besitzen, welche ihre innere Uhr beeinflussen.
Die einfachste Methode um Kübelpflanzen im Garten winterfest zu machen ist deshalb sie in ein kühles Gewächshaus zu stellen. Ideale Temperaturen sind zwischen 0 °C und 10 °C, während Werte über 15 °C die Winterruhe stören und zu Schäden durch winterliches Wachstum führen.
Falls du leicht frostverträgliche Kübelpflanzen hast, dann musst du diese einpacken. Wenn du die Möglichkeit hast, solltest du Löcher ausheben und die Kübel im Boden einsenken. Andernfalls solltest du die Kübel auf Styroporplatten oder Holz stellen um sie etwas vor Bodenfrost zu schützen.
Der Kübel wird mit Vlies, Luftpolsterfolie, Bambusmatten, Kokosmatten Reisig oder ähnlichen Materialien umwickelt um ihn zu isolieren. Auch der Stamm kleiner Bäumchen ist so sehr gut geschützt. Eine Alternative ist es Maschendraht um den Kübel zu wickeln und diesen mit Laub aufzufüllen bis nur noch die Krone oder die jungen Triebe von Sträuchern frei sind.
Die Krone von Bäumen, die Spitze von Hanfpalmen oder immergrüne Sträucher benötigen zwingend den Schutz einer Luftpolsterfolie, da diese zumindest etwas Licht an die Pflanze lässt. Beim Garten winterfest machen solltest du die nun ungenutzte Terrasse als Unterstand für Kübelpflanzen nutzen, sofern sie draußen bleiben können.
Gartengeräte, Gartenmöbel und Dekoration einlagern
Der letzte Schritt um den Garten winterfest zu machen ist das Wegräumen von Geräten und sonstigen Dingen. Wichtig sind dabei Teichpumpen, Schläuche, Gießkannen und andere Dinge, die mit Wasser Kontakt haben. Diese musst du öffnen, reinigen und vollständig trocknen, bevor sie in den Keller kommen. Auch Wasseranschlüsse werden im Haus abgedreht und vollständig entleert.
Rasenmäher und Metallwerkzeuge werden gereinigt und das Metall mit einer dünnen Schicht aus natürlichem Öl, etwa Speiseöl, eingerieben um Rost vorzubeugen. Anschließend gehören die Geräte in den Keller, Werkzeugschuppen oder an eine andere wettergeschützte, trockene Stelle. Hier sind auch Holzstiele vor Feuchtigkeit und darauf folgender Fäulnis geschützt.
Akkus solltest du zu 80 % laden, nach Möglichkeit dem Gerät entnehmen und trocken lagern. Auch Solarleuchten solltest du nicht im Freien lassen, jedoch ist eine helle Stelle empfehlenswert um ihren Akku zu schonen.
Ob du beim Garten winterfest machen die Möbel berücksichtigen musst, hängt vom Material ab. Aluminium, Kunststoff und Polyrattan sind grundsätzlich winterfest. Stoffbezüge und Kissen müssen ins Haus gebracht werden. Holzmöbel, Weidenmöbel und echte Rattan müssen in den Keller gebracht werden.
Ob Gartendekoration geschützt werden muss, hängt ebenfalls vom Material ab. Keramik solltest du auf jeden Fall im Keller lagern, Metall kann draußen bleiben.
Letztlich solltest du Dünger, Kalk und andere Streumittel für den Garten winterfest machen. Die Tüten musst du luftdicht verschließen und trocken im Keller aufbewahren.
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